"Judensau"-Plastiken an bayerischen Kirchen - Bund für Geistesfreiheit im Straubinger Tagblatt / Landshuter Zeitung

Antijüdische Schmähskulptur an der Nürnberger Sebalduskirche - Foto: Wolfram Kastner
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Am 14. Juni 2022 hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden, dass die antijüdische Schmähplastik, besser bekannt als sog. „Judensau“ weiter an der Wittenberger Stadtkirche hängen darf. Das mittelalterliche Sandsteinrelief zeigt ein Schwein, an dessen Zitzen Menschen saugen, die durch ihre Kleidung als Juden erkennbar sind. Ein Rabbiner schaut dem Schwein, ein im Judentum als unrein geltende Tier, in den After. Michael Düllmann, Mitglied einer jüdischen Gemeinde, hatte auf Abnahme des Reliefs geklagt, durch das er sich beleidigt, verhöhnt und erniedrigt sieht.
 

Michael Wladarsch, Vorsitzender des Bundes für Geistesfreiheit, wurde dazu am 16. Juni 2022 von der Mediengruppe Straubinger Tagblatt / Landshuter Zeitung befragt. Hier gehts zum Artikel.
 
An deutschen Kirchen gibt es über 25 solcher Skulpturen, Reliefs oder auch Wasserspeier, die Juden verhöhnen und verächtlich machen. Sie stammen aus dem 13., 14. und 15. Jahrhundert und sind Ausdruck einer extremen Judenfeindschaft. Wir finden sie am Kölner Dom, am Regensburger Dom, an der Nürnberger Sebalduskirche oder an der Bayreuther Stadtkirche, worauf der Aktionskünstler Wolfram Kastner, Mitglied im Vorstand des Bundes für Geistesfreiheit München, seit vielen Jahren hinweist. Er fordert ihre Abnahme. Mehr über seine Aktionen findet Ihr hier.